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1. Warum Microgreens für Restaurants & Cafés so attraktiv sind
Immer mehr Restaurants und Cafés setzen auf frische, regionale Zutaten – und genau hier kommen Microgreens ins Spiel. Sie sind nicht nur optisch ein Highlight auf dem Teller, sondern auch ein echtes Qualitätsmerkmal für moderne Gastronomiebetriebe. Wer Microgreens an Restaurants beliefern möchte, trifft damit also genau den Nerv der Zeit.
In der Gastronomie zählen vor allem drei Dinge: Frische, Geschmack und Präsentation. Microgreens erfüllen alle drei Punkte. Ihre intensiven Farben und feinen Blattformen machen jedes Gericht optisch ansprechender. Gleichzeitig bringen sie je nach Sorte ein überraschend kräftiges Aroma mit – von scharf über nussig bis hin zu zitronig-frisch. Viele Küchenchefs nutzen Microgreens gezielt, um Gerichte aufzuwerten, ohne dafür zusätzliche Saucen oder Gewürze einsetzen zu müssen.
Ein weiterer Grund, warum Microgreens für Restaurants so interessant sind, ist ihre Regionalität. Während viele Kräuter oder Dekoelemente aus dem Großhandel stammen und teils weite Wege hinter sich haben, können Microgreens direkt vom lokalen Anbieter bezogen werden – oft sogar erntefrisch am Tag der Lieferung. Das spart nicht nur Transportwege, sondern unterstreicht auch das nachhaltige Image des Betriebs. Wer Microgreens in der Gastronomie anbietet, punktet also auch bei Gästen, denen Herkunft und Qualität wichtig sind.
Besonders gefragt sind Microgreens außerdem im saisonalen Menügeschäft. Viele Restaurants stellen ihre Karte regelmäßig um – wer als lokaler Produzent flexibel auf Wünsche reagieren kann, hat hier einen klaren Vorteil. Statt standardisierter Ware aus dem Großhandel bieten Microgreens-Gärtner frische Vielfalt direkt vor der Haustür.
Vorteile von Microgreens für Gastronomen auf einen Blick:
Vorteil | Warum es zählt |
Optik & Präsentation | Wertet jedes Gericht sichtbar auf |
Geschmack & Frische | Intensiv und frisch geerntet |
Regional & nachhaltig | Passt zu „lokal & saisonal“-Konzepten |
Flexibel & individuell | Anpassbar an Menü und Saison |
Wer Microgreens für Restaurants oder Cafés anbietet, schafft also ein echtes Win-win: Die Küche erhält hochwertige Produkte – und Du als Gärtner einen dankbaren Abnehmer.
2. Zielgruppenanalyse – Welche Betriebe kommen überhaupt in Frage?
Wenn Du Microgreens in Cafés verkaufen oder generell in der Gastronomie Fuß fassen willst, ist es wichtig zu wissen, welche Betriebe überhaupt zu Deinem Angebot passen. Nicht jede Küche hat Interesse an frischen Sprossen – aber es gibt klare Muster, wo Microgreens besonders gut ankommen.
Ein guter Startpunkt ist die gehobene Gastronomie. Hier geht es oft um kreative Tellergerichte, bei denen Microgreens als Deko oder Geschmacksträger eingesetzt werden. Fine-Dining-Restaurants, Bistros mit wechselnder Karte oder Küchen mit Fokus auf regionale Zutaten sind meist offen für hochwertige, frische Produkte. Die Küchenchefs kennen den Unterschied zwischen Großhandelsware und lokaler Qualität – und sind oft bereit, dafür auch etwas mehr zu zahlen.
Aber auch Frühstückscafés, Feinkostläden mit Imbissangebot oder moderne Brunch-Lokale sind interessante Abnehmer. Gerade wenn Du Microgreens in Cafés verkaufen möchtest, kannst Du gezielt Sorten anbieten, die gut zu Bowls, Sandwiches oder Eierspeisen passen. Viele Cafés suchen nach Wegen, ihre Speisen gesünder und frischer wirken zu lassen – Microgreens sind dafür ideal.
Ein oft unterschätzter Punkt sind regionale Unterschiede. In Städten mit vielen veganen, vegetarischen oder bio-orientierten Angeboten ist die Nachfrage nach Microgreens deutlich höher. Auch Universitätsstädte, Tourismusregionen oder urbane Trendviertel sind meist offen für neue Food-Ideen. Auf dem Land kann es schwieriger sein – dafür sind die Betriebe oft loyaler, wenn sie einmal überzeugt sind. Hier hilft ein persönlicher Draht mehr als jede Marketingbroschüre.
Entscheidend ist, dass Du Deine Zielgruppen priorisierst. Frag Dich: Wo passt mein Angebot am besten hin? Wo kann ich regelmäßig liefern, ohne zu viel Aufwand? Und wo ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Microgreens im Menü eine dauerhafte Rolle spielen? Lieber zwei gut passende Stammkunden als fünf halbinteressierte Küchen, die nach zwei Wochen wieder abspringen.
Ein paar Beispiele für lukrative Betriebstypen:
- Restaurants mit saisonaler Karte oder regionalem Fokus
- Frühstücks- und Brunch-Cafés mit Instagram-Anspruch
- Vegane oder vegetarische Lokale
- Caterer für Events, Hochzeiten oder Business-Lunches
- Foodtrucks oder Pop-up-Küchen mit wechselnden Gerichten
Je besser Du die Bedürfnisse der jeweiligen Betriebe verstehst, desto gezielter kannst Du Dein Angebot präsentieren – und damit langfristig erfolgreicher Microgreens für die Gastro verkaufen.
3. Erste Schritte: So bereitest Du Dich auf den B2B-Verkauf vor
Bevor Du Deine Microgreens B2B verkaufen kannst, solltest Du ein paar Dinge klar für Dich definiert haben. Denn Gastro-Betriebe merken sofort, ob Du vorbereitet bist – oder einfach mal ausprobieren willst, ob jemand kauft. Mit einem durchdachten Auftritt wirkst Du professionell und zeigst, dass Du zuverlässig liefern kannst.
Zu Beginn solltest Du Dir über drei Punkte im Klaren sein: Sorten, Mengen und Preise. Welche Microgreens möchtest Du überhaupt anbieten? Manche Sorten sind besonders beliebt in der Gastro – wie Radieschen, Erbse oder Roter Amaranth – andere eher speziell. Starte mit einer kleinen Auswahl, die Du sicher und regelmäßig produzieren kannst. Wichtig: Gib an, wie viel Du pro Woche zuverlässig liefern kannst. Lieber konservativ kalkulieren als zu viel versprechen.
Auch der Preis sollte vorher stehen. Rechne realistisch – inklusive Arbeitszeit, Verpackung und ggf. Lieferung. Gastro-Kunden zahlen gern für Qualität, wollen aber wissen, wofür. Ein klar strukturierter Preis (z. B. „3,50 € je 50 g-Schale, ab 10 Schalen 10 % Rabatt“) hilft bei der Orientierung.
Gastro-Betriebe legen großen Wert auf Frische und Verlässlichkeit. Wenn Du einen Liefertag versprichst, musst Du den auch halten – egal ob es regnet, Du krank bist oder der Nachwuchs schlecht geschlafen hat. Überlege also: Wie stellst Du sicher, dass Deine Microgreens immer rechtzeitig bereitstehen? Manche Grower arbeiten mit Pufferkulturen oder liefern nur an bestimmten Wochentagen, um die Abläufe planbar zu halten.
Auch die Verpackung spielt eine große Rolle. Im B2B-Bereich zählt weniger das Design als Funktion und Hygiene. Am besten eignen sich durchsichtige, lebensmittelechte Schalen mit Deckel – idealerweise stapelbar. Einige Gastronomen bevorzugen sogar offene Kisten oder Mehrwegbehälter, wenn es gut organisiert ist. Wichtig ist: Die Microgreens sollen frisch, sauber und unversehrt ankommen – ohne unnötigen Verpackungsmüll, aber auch nicht lieblos zusammengequetscht.
Checkliste: B2B-ready in 5 Schritten
- Sorten festlegen – 3–5 bewährte Sorten auswählen
- Mengen & Verfügbarkeit klären – realistisch planen
- Preise definieren – mit oder ohne Staffelung
- Verpackung testen – hygienisch, praktisch, wiederholbar
- Lieferkonzept festlegen – feste Tage, Puffer einplanen
Wenn Du diese Punkte vor dem ersten Kundengespräch durchdacht hast, trittst Du sicher auf und kannst souverän auf Fragen reagieren. So merken Gastro-Betriebe sofort, dass Du nicht nur leidenschaftlich anbaust – sondern auch zuverlässig liefern kannst.
4. Kundenakquise in der Gastronomie – so findest Du passende Abnehmer
Der wichtigste Schritt, um Microgreens in der Gastronomie zu verkaufen, ist die direkte Ansprache. Viele Einsteiger zögern hier – verständlich, aber unnötig. Mit etwas Vorbereitung und einem freundlichen, ehrlichen Auftritt kommst Du weiter, als Du denkst. Die richtige Kundenakquise in der Gastronomie ist weniger kompliziert, als sie auf den ersten Blick wirkt.
Was funktioniert am besten: persönlich, telefonisch oder per E-Mail?
Grundsätzlich gilt: Persönlicher Kontakt ist im Gastro-Bereich oft der Türöffner. Viele Küchenchefs sind im Tagesgeschäft schwer erreichbar, reagieren selten auf E-Mails – aber wenn Du zur richtigen Zeit vorbeikommst und freundlich fragst, bekommst Du meist zumindest ein paar Minuten Gespräch.
Telefonisch vorab anzufragen kann sinnvoll sein, gerade bei größeren Betrieben oder wenn Du längere Anfahrtswege hast. Wichtig ist, nicht einfach nur anzurufen und „Microgreens verkaufen“ zu wollen. Besser: höflich fragen, wer für den Einkauf zuständig ist und ob ein persönlicher Besuch mit Proben möglich wäre.
E-Mails funktionieren, wenn sie gut formuliert und klar sind – idealerweise mit einem Foto Deiner Produkte, Deinen Kontaktdaten und einem kurzen Hinweis, warum Dein Angebot für genau diesen Betrieb interessant sein könnte. Am besten kombinierst Du alle drei Wege: E-Mail vorab, dann Anruf, dann Besuch.
Diese Unterlagen und Muster solltest Du dabeihaben
Beim Erstkontakt solltest Du nicht mit leeren Händen auftauchen. Bring am besten eine kleine, saubere Musterschale mit – frisch geerntet und ansprechend verpackt. Dazu ein kurzes, übersichtliches Datenblatt mit:
- Sorten und Geschmack
- Verfügbare Mengen
- Preise (gerne mit Staffelung)
- Liefermöglichkeiten (Tage, Mindestmengen, etc.)
- Deine Kontaktdaten
Optional kannst Du auch ein kleines Rezeptbeispiel oder eine Anwendungsidee beilegen. So fällt es dem Küchenchef leichter, sich vorzustellen, wie Deine Microgreens eingesetzt werden können.
Der richtige Zeitpunkt: Wann triffst Du Küchenchefs am besten?
Der beste Zeitpunkt für einen spontanen Besuch ist zwischen 14 und 16 Uhr – nach dem Mittagstisch und vor dem Abendgeschäft. Montagvormittag ist bei vielen Betrieben Bürozeit, da kannst Du telefonisch eher durchkommen. Sonntags und Feiertags solltest Du es vermeiden – da sind alle im Stress oder haben geschlossen.
Wenn Du Dir unsicher bist, ruf vorher kurz an oder schau auf die Öffnungszeiten der Küche. Ein ungestörter Moment ist Gold wert – niemand möchte zwischen zwei heißen Pfannen über Microgreens sprechen.
So gehst Du mit Ablehnung souverän um
Nicht jeder Betrieb wird sofort begeistert sein. Manche haben feste Lieferanten, andere kein Interesse, wieder andere einfach keinen Bedarf. Das ist normal – und kein Grund, den Kopf hängen zu lassen.
Wichtig ist: bleib freundlich und sachlich, auch wenn Du ein klares „Nein“ bekommst. Bedanke Dich für die Zeit, hinterlasse auf Wunsch Dein Infomaterial – und hake eventuell ein paar Wochen später nochmal nach. Manchmal ändern sich Pläne, Lieferanten fallen aus oder das Interesse wächst, wenn Microgreens beim Mitbewerber auf der Karte stehen.
Praxisbeispiel: Gesprächsleitfaden für ein erstes Verkaufsgespräch
Du: „Guten Tag, mein Name ist Max Mustermann. Ich baue in der Region Microgreens an – also frische, essbare Keimlinge, die viele Küchen als Garnitur oder Aromaträger nutzen. Ich wollte fragen, ob grundsätzlich Interesse an einer kleinen, frischen Lieferung aus der Region bestehen würde?“
Küchenchef: „Hm, schwierig – wir haben eigentlich alles über unseren Großhändler.“
Du: „Verstehe ich gut. Ich habe eine kleine Musterschale dabei, ganz frisch von heute Morgen. Darf ich sie Ihnen kurz zeigen? Vielleicht ist ja etwas dabei, das zu Ihrer Karte passt. Es ist kein Verkaufsdruck – ich freue mich über ehrliches Feedback.“
Küchenchef: „Na gut, her damit. Was ist das für eine Sorte?“
Du: „Das hier ist roter Amaranth – sehr mild, leicht erdig. Wird oft für Carpaccio oder Desserts genutzt. Und das hier ist Radieschen – scharf, knackig, perfekt auf Burger oder Eierspeisen. Ich liefere zweimal die Woche frisch, auf Wunsch auch individuell nach Bedarf.“
Je entspannter Du bleibst, desto besser läuft das Gespräch. Denk daran: Du bietest etwas Wertvolles an – keinen Staubsauger auf Raten.
FAQ: Häufige Fragen beim Erstkontakt
„Was mache ich, wenn ich noch kein Gewerbe angemeldet habe?“
Sag ehrlich, dass Du gerade im Aufbau bist und erste Interessenten suchst. Viele Gastronomen haben selbst klein angefangen und verstehen das. Wichtig ist, dass Du offen kommunizierst, wann Du „richtig“ starten willst.
„Was sage ich, wenn jemand direkt abwinkt?“
Bedanke Dich freundlich, übergib optional eine Karte oder ein Infoblatt und sag so etwas wie: „Falls sich später etwas ändert – ich bin flexibel und liefere auch kurzfristig.“ So bleibst Du positiv in Erinnerung.
5. Preise kalkulieren & kommunizieren – ohne Dich zu unterbieten
Wenn Du Microgreens an Restaurants oder Cafés verkaufen willst, kommst Du um das Thema Preis nicht herum. Viele Einsteiger tun sich genau hier schwer: Was darf ich verlangen? Was ist zu viel – und was zu wenig? Und wie reagiere ich, wenn der Küchenchef den Preis als „zu hoch“ einstuft?
Der erste Schritt ist, dass Du Deine Zahlen kennst. Was kosten Dich Saatgut, Substrat, Verpackung und Strom? Wie viel Zeit brauchst Du für Anzucht, Ernte und Lieferung? Wenn Du das einmal sauber durchgerechnet hast, kannst Du selbstbewusst und nachvollziehbar argumentieren. Falls Du bei der Kalkulation noch unsicher bist, hilft Dir der Artikel zur Preiskalkulation für Microgreens weiter.
Im Gespräch mit Gastronomen wirst Du unterschiedliche Preiserwartungen erleben. Manche kennen Microgreens nur aus dem Großhandel und wundern sich über Deine Preise. Andere wissen um die Frische und Handarbeit – und zahlen gern etwas mehr. Wichtig ist, dass Du nicht sofort einknickst, nur weil jemand mit den Augen rollt. Du bietest ein hochwertiges, lokales Produkt – und das darf seinen Preis haben.
Trotzdem: Ein wenig Flexibilität kann helfen. Testlieferungen oder kleine Probepakete zum Einstieg sind eine gute Möglichkeit, um Vertrauen aufzubauen. Auch Staffelpreise („ab 10 Schalen 10 % Rabatt“) oder Rabatte bei Selbstabholung sind denkbar – aber nur, wenn es für Dich wirtschaftlich bleibt.
Was Du auf keinen Fall tun solltest: Dich unter Wert verkaufen. Viele Microgreens-Gärtner starten mit viel Herzblut – und verschenken ihre Arbeit fast, weil sie glauben, so schneller Kunden zu gewinnen. Das Problem: Wenn Du zu billig einsteigst, wird es schwer, den Preis später zu erhöhen. Außerdem setzt Du damit den Standard – für Dich und für andere Anbieter in Deiner Region.
Ein ehrlicher, fairer Preis schützt nicht nur Deine Arbeitszeit, sondern auch die Qualität Deiner Produkte. Denn Du kannst nur zuverlässig liefern, wenn sich Dein Aufwand langfristig trägt.
Zum Schluss: Kommuniziere Deine Preise klar und freundlich. Kein Kleingedrucktes, kein Drumherum. Lieber eine einfache Übersicht, z. B. auf einem Infoblatt oder direkt im Gespräch. Und wenn Du Nachfragen bekommst, bleib ruhig: Wer ernsthaft interessiert ist, fragt nicht, weil er drücken will – sondern weil er verstehen will.
6. Logistik & Lieferung – so überzeugst Du durch Zuverlässigkeit
Wenn Du Microgreens B2B verkaufen willst, reicht es nicht, gute Ware anzubauen. Gastro-Kunden legen großen Wert auf eine zuverlässige Lieferung. Frische Produkte, die zu spät oder beschädigt ankommen, will niemand haben – selbst wenn sie optisch und geschmacklich überzeugen.
Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir früh Gedanken über die Logistik machst. Dazu gehört: Wie oft lieferst Du? In welchem Zeitfenster? Und in welcher Verpackung? Viele Betriebe bevorzugen feste Lieferintervalle – zum Beispiel jeden Dienstag und Freitagvormittag. Das gibt ihnen Planungssicherheit und Dir einen klaren Rhythmus im Anbau und in der Ernte.
Auch die Verpackung spielt eine Rolle: Deine Microgreens müssen unversehrt und hygienisch beim Kunden ankommen. Durchsichtige Schalen mit Deckel haben sich bewährt, weil sie das Produkt gut sichtbar machen und stapelbar sind. Manche Kunden bevorzugen auch Mehrwegbehälter oder größere Einheiten für die Küche. Wichtig ist: Frag nach, was gebraucht wird – und passe Dich im Rahmen Deiner Möglichkeiten an.
Beim Thema Lieferung hast Du zwei Optionen: Eigenlieferung oder Kühlversand. Wenn Du lokal arbeitest, ist die Eigenlieferung oft die einfachste und günstigste Lösung. Du kannst flexibel reagieren, direktes Feedback einholen und hast volle Kontrolle. Wenn Du überregional liefern willst, brauchst Du einen Kühlversand – das ist aufwendiger, aber machbar. In jedem Fall solltest Du Deine Lieferzeiten einhalten können – und das regelmäßig.
Liefertreue ist eines der stärksten Verkaufsargumente im B2B-Geschäft. Auch wenn Du kleinere Mengen lieferst: Wenn Du zuverlässig bist, merken sich das die Küchenchefs. Viele entscheiden sich nicht nur für das Produkt, sondern für die Person dahinter. Und Zuverlässigkeit ist in der Gastro-Welt Gold wert.
Wenn Du diesen Punkt ernst nimmst, hast Du einen klaren Vorteil gegenüber anderen – ganz besonders in einem Markt, in dem kurzfristige Ausfälle und spontane Absagen leider keine Seltenheit sind.
7. Welche Microgreens eignen sich für Restaurants & Cafés?
Nicht jede Sorte ist automatisch für die Gastronomie geeignet. Wenn Du Microgreens für Gastro-Betriebe anbauen möchtest, solltest Du Dir vorher Gedanken machen, welche Sorten dort wirklich gefragt sind. Viele Küchenchefs achten auf Optik, Geschmack, Haltbarkeit – und darauf, wie gut sich die Microgreens in ihren Gerichten verarbeiten lassen.
Im B2B-Bereich sind farbenfrohe, robuste und aromatische Sorten besonders beliebt. Klassiker wie Radieschen, Brokkoli oder Roter Amaranth sind nicht nur leicht anzubauen, sondern kommen auch bei vielen Kunden gut an. Sie halten sich gut in der Küche, lassen sich leicht dosieren und sehen auf dem Teller ansprechend aus.
Je nach Einsatz unterscheiden sich die Anforderungen. Für die Dekoration eignen sich vor allem feine, filigrane Sorten mit intensiver Farbe – zum Beispiel violetter Kohlrabi, Rote Bete oder Basilikum. Sie sind optisch ein Hingucker und brauchen keine große Menge, um Wirkung zu zeigen. Für Salate, Sandwiches oder warme Speisen braucht es dagegen kräftigere Sorten wie Erbsensprossen, Sonnenblume oder Senf. Diese bringen Struktur und Geschmack – und müssen auch unter Hitze oder Soßen nicht gleich zusammenfallen.
Ein guter Tipp: Sprich mit Deinen Kunden darüber, wie sie die Microgreens einsetzen wollen. So kannst Du Dein Sortiment gezielt anpassen – und gleichzeitig zeigen, dass Du mitdenkst.
Je nach Küchentyp variieren die Anforderungen weiter. Fine-Dining-Restaurants suchen oft nach seltenen, außergewöhnlichen Sorten, die sich optisch abheben. Vegane oder vegetarische Lokale legen Wert auf Geschmack und Nährstoffe. In Cafés wiederum geht es oft um Sorten, die zu Eierspeisen, Avocado-Brot oder Bowls passen – also frisch, mild und farblich attraktiv.
Wenn Du mehr über die beliebtesten Sorten wissen willst, lohnt sich ein Blick in den Artikel „Welche Microgreens verkaufen sich am besten?“ – dort findest Du eine ausführliche Übersicht mit Tipps zur Auswahl.
Übersicht: Beliebte Microgreens-Sorten und ihre Einsatzgebiete in der Gastronomie
Sorte | Eignung | Küchentyp |
Radieschen | Würzig, dekorativ, robust | Bistro, Café, Restaurant |
Roter Amaranth | Mild, farbintensiv, zart | Fine Dining, gehobene Küche |
Erbse | Sattgrün, süßlich, knackig | Frühstückscafé, Bowl-Bar |
Brokkoli | Mild, gesund, vielseitig | Veggie-Küche, Kantinen |
Senf | Scharf, markant, stabil | Burger, Streetfood, Foodtruck |
Sonnenblume | Herzhaft, nussig, sättigend | Salatbars, Lunchlokale |
Basilikum | Aromatisch, mediterran | Italienisch, Tapas, Fusionküche |
Die Auswahl der richtigen Microgreens für Restaurants hängt also stark davon ab, wen Du beliefern möchtest und wie diese Betriebe Deine Produkte einsetzen. Wenn Du das im Blick behältst, kannst Du gezielt anbieten – und Deine Chancen auf eine langfristige Zusammenarbeit deutlich erhöhen.
8. Verträge, Absprachen & rechtliche Absicherung
Wenn Du regelmäßig Microgreens an Restaurants beliefern willst, solltest Du Dich auch mit rechtlichen Fragen beschäftigen. Viele Dinge lassen sich am Anfang noch locker per Handschlag regeln – aber sobald Geld fließt und der Aufwand steigt, ist eine klare Absprache wichtig. Nicht, weil man seinem Kunden misstraut, sondern weil es Sicherheit für beide Seiten schafft.
Die Frage, ob mündlich oder schriftlich, lässt sich einfach beantworten: Mündlich geht schneller, schriftlich ist sicherer. Für kleinere Abnehmer reicht oft eine E-Mail-Bestätigung mit den wichtigsten Punkten: Sorten, Mengen, Preis, Liefertage. Sobald es regelmäßiger oder größer wird, solltest Du eine kurze Vereinbarung aufsetzen – nichts Kompliziertes, einfach und verständlich. Ein Zettel mit Unterschrift, der bei beiden abgeheftet wird, reicht völlig aus.
Auch Zahlungsbedingungen sollten klar sein. Typisch in der Gastronomie sind 7 bis 14 Tage Zahlungsziel auf Rechnung. Manche zahlen auch direkt bei Lieferung – hier ist eine Quittung sinnvoll. Wichtig: Klär vorher, wie abgerechnet wird (pro Lieferung, monatlich gesammelt etc.) und wer genau der Rechnungsempfänger ist (z. B. bei Betrieben mit mehreren Standorten oder Inhabern). Damit vermeidest Du unnötige Nachfragen.
Und was passiert bei Reklamationen? Wenn mal eine Schale beschädigt ist oder eine Sorte nicht den Erwartungen entspricht, hilft eine klare Regelung. Biete z. B. an, die betroffene Ware zu ersetzen oder beim nächsten Mal gutzuschreiben. Wichtig ist, dass Du kulant, aber nicht beliebig reagierst – und Rückmeldungen ernst nimmst.
Ein weiterer Punkt, den viele unterschätzen, sind Hygienevorschriften. Auch wenn Du keine Großküche betreibst, erwarten viele Restaurants gewisse Standards. Du solltest daher nachweisen können, dass Deine Anzucht unter hygienischen Bedingungen erfolgt – z. B. durch ein kurzes Hygienekonzept, saubere Arbeitskleidung, dokumentierte Reinigung oder eine einfache Eigenkontrollliste. Wenn Du in Deiner Region regelmäßig an die Gastro liefern willst, ist außerdem eine Anmeldung beim Veterinäramt oder der Lebensmittelüberwachung sinnvoll – in manchen Bundesländern sogar Pflicht.
Kurz gesagt: Je professioneller Du auftrittst, desto eher wirst Du als verlässlicher Partner wahrgenommen – und genau das brauchen Küchenchefs im Alltag.
9. Langfristige Zusammenarbeit aufbauen & pflegen
Wenn Du Microgreens regelmäßig an Restaurants oder Cafés lieferst, dann willst Du mehr als nur einmal verkaufen. Ziel ist eine vertrauensvolle, langfristige Zusammenarbeit, bei der beide Seiten voneinander profitieren. Dabei kommt es weniger auf große Versprechen an – sondern auf Verlässlichkeit, Kommunikation und kleine, durchdachte Extras.
Zuverlässigkeit ist das A und O. Wenn Du sagst, Du lieferst am Dienstag – dann musst Du auch am Dienstag liefern. Pünktlich, vollständig und in guter Qualität. Wenn doch mal etwas schiefläuft, sprich es aktiv an, entschuldige Dich ehrlich und biete eine Lösung an. Viele Gastronomen haben mehr Verständnis, als man denkt – wenn sie merken, dass Du Dich kümmerst.
Auch regelmäßige, offene Kommunikation ist wichtig. Ein kurzes Update per Nachricht, wenn sich etwas an der Verfügbarkeit ändert. Ein Hinweis, wenn Du neue Sorten ausprobierst. Oder einfach mal ein „Wie läuft’s gerade bei Euch?“ beim Abgeben der Lieferung. So baust Du Vertrauen auf und bleibst präsent – ohne aufdringlich zu sein.
Ein guter Weg, um Kunden langfristig zu binden, sind saisonale Angebote oder kleine Treueboni. Im Herbst könntest Du zum Beispiel Kürbis-Microgreens als Sonderaktion anbieten. Oder Deinen Stammkunden regelmäßig eine Probeschale neuer Sorten schenken. Das zeigt, dass Du mitdenkst und nicht nur verkaufst.
Auch kleine Aufmerksamkeiten machen einen Unterschied. Eine handgeschriebene Karte zu Weihnachten, ein Gutschein für ein neues Produkt oder einfach mal ein paar zusätzliche Schalen bei einer großen Bestellung. Du musst nicht viel investieren – wichtig ist, dass es von Herzen kommt.
Wenn Du noch einen Schritt weiter gehen willst, denk über gemeinsame Aktionen nach. Manche Restaurants machen gern mit bei „Farm to Table“-Events oder binden ihre Produzenten aktiv ins Marketing ein. Vielleicht darfst Du auf der Speisekarte als Lieferant genannt werden. Oder Ihr organisiert zusammen ein kleines Hoffest oder ein Menü mit „Microgreens im Fokus“. So entsteht echte Partnerschaft – und gleichzeitig neue Sichtbarkeit.
Langfristige Geschäftsbeziehungen entstehen nicht über Nacht. Aber mit Verlässlichkeit, Wertschätzung und etwas Kreativität kannst Du aus einem Erstkunden einen echten Stammkunden machen – und das ist am Ende viel wertvoller als jeder Neukontakt.
10. Typische Stolperfallen vermeiden – aus der Praxis gelernt
Der Einstieg in den Verkauf an Restaurants und Cafés bringt viele Chancen – aber auch ein paar typische Fehler, die Du von Anfang an vermeiden kannst. Viele dieser Stolperfallen passieren nicht aus böser Absicht, sondern schlicht aus Unerfahrenheit. Deshalb hier ein paar Punkte, die sich in der Praxis als kritisch erwiesen haben.
Ein häufiger Fehler: zu große Versprechen am Anfang. Du willst motiviert loslegen und machst dem Kunden direkt ein breites Angebot – viele Sorten, hohe Mengen, schnelle Lieferzeiten. Klingt gut, ist aber riskant. Wenn Du dann nicht liefern kannst, verlierst Du sofort an Glaubwürdigkeit. Besser: klein starten, zuverlässig liefern und das Angebot schrittweise ausbauen. Qualität schlägt Quantität – gerade zu Beginn.
Auch unklare Absprachen zu Mengen oder Preisen sorgen oft für Missverständnisse. Wenn nicht genau festgelegt ist, wie viel geliefert wird, zu welchem Preis und wann bezahlt werden soll, führt das schnell zu Frust – auf beiden Seiten. Ein kurzes Datenblatt oder eine schriftliche Bestätigung hilft, solche Themen sauber zu klären. Wer Microgreens an Restaurants liefert, sollte nicht davon ausgehen, dass alles „nebenbei“ geregelt wird. Je klarer die Rahmenbedingungen, desto entspannter die Zusammenarbeit.
Unsicherheit bei Reklamationen ist ein weiterer Klassiker. Mal ist eine Schale beschädigt, mal entspricht eine Sorte nicht den Erwartungen. Wichtig ist, dass Du in solchen Fällen ruhig bleibst, den Sachverhalt prüfst und eine Lösung vorschlägst – sei es Ersatz, Gutschrift oder Rücknahme. Keine Panik, kein Rechtfertigen – sondern sachlich und lösungsorientiert reagieren.
FAQ: Was mache ich, wenn ein Kunde plötzlich abspringt?
Zuerst: Nicht persönlich nehmen. Gründe gibt es viele – neue Küchenleitung, Budgetkürzung, Lieferpause. Wichtig ist, dass Du professionell bleibst. Bedanke Dich für die Zusammenarbeit, biete an, in Kontakt zu bleiben, und frage bei Gelegenheit mal nach. Manchmal kommen Kunden nach Monaten zurück – einfach, weil sie Dich als fairen Partner in Erinnerung behalten haben.
11. Fazit & nächste Schritte – So kommst Du ins Handeln
Wenn Du Microgreens an Restaurants oder Cafés verkaufen möchtest, brauchst Du keine riesige Infrastruktur oder ein perfekt ausgefeiltes Businessmodell. Das Wichtigste ist, dass Du zuverlässig liefern kannst, klar kommunizierst und einen ehrlichen, bodenständigen Eindruck machst. Genau das schätzen viele Küchenchefs im Alltag – jemand, auf den sie sich verlassen können.
Die Erfolgsfaktoren sind eigentlich simpel: Starte mit wenigen, aber beliebten Sorten. Kläre vorab Mengen, Preise und Liefermöglichkeiten. Mach den ersten Schritt in Richtung Kundenkontakt – und bleib auch dann freundlich, wenn mal ein „Nein“ kommt. Wer offen, ehrlich und lösungsorientiert auftritt, bleibt im Gedächtnis.
Erste Kunden zu gewinnen, ist oft leichter als gedacht. Viele Betriebe suchen gezielt nach regionalen Lieferanten, wissen aber nicht, dass es in ihrer Nähe Microgreens gibt. Manchmal reicht schon ein kurzes Gespräch, eine frische Musterschale und die richtige Tageszeit, um Interesse zu wecken.
Deshalb: Setz Dir eine einfache Challenge. Nimm Dir vor, innerhalb der nächsten 30 Tage drei Betriebe persönlich zu kontaktieren – egal ob Restaurant, Frühstückscafé oder Feinkostladen mit Mittagskarte. Du musst nichts verkaufen. Es geht nur darum, den ersten Kontakt herzustellen und Feedback zu sammeln. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen: In einem dieser Gespräche wird mehr entstehen, als Du vorher erwartet hast.
Also: Nicht zu lange planen – einfach losgehen. Die beste Vorbereitung bringt nichts, wenn sie nie ins Tun führt.