Microgreens das ganze Jahr über anbauen – So geht’s in jeder Jahreszeit

1. Einleitung: Warum Microgreens rund ums Jahr anbauen?

Wenn du Microgreens einmal ausprobiert hast, willst du sie eigentlich das ganze Jahr über nicht mehr missen. Die kleinen Pflänzchen sind schnell erntereif, stecken voller Geschmack und liefern ordentlich Nährstoffe – und das auf kleinstem Raum. Kein Wunder, dass sich immer mehr Leute dafür interessieren, wie sie den Anbau nicht nur im Frühling oder Sommer, sondern dauerhaft in ihren Alltag integrieren können.

Genau darum geht es in diesem Artikel: Wie du Microgreens unabhängig von Wetter, Jahreszeit oder Tageslicht erfolgreich ziehen kannst. Ob im tiefsten Winter oder bei Sommerhitze – mit der richtigen Vorbereitung und ein paar praktischen Tricks ist das kein Problem.

Ich zeige dir, worauf es ankommt, wenn du das ganze Jahr über frische Microgreens ernten willst: Welche Sorten sich besonders gut eignen, wie du Licht und Temperatur im Griff behältst und wie du typische Fehler in den verschiedenen Jahreszeiten vermeidest. Ganz ohne Schnickschnack, dafür mit erprobten Tipps, die auch bei mir zu Hause funktionieren.

2. Die Grundlagen des Ganzjahresanbaus

Wenn wir über Ganzjahresanbau sprechen, geht es nicht darum, einfach durchgehend zu säen und zu hoffen, dass schon irgendwas wächst. Es geht darum, das richtige Umfeld zu schaffen – unabhängig davon, ob draußen gerade die Sonne scheint oder Schnee fällt. Das Schöne an Microgreens ist: Sie brauchen nur wenige Wochen bis zur Ernte. Aber damit das zuverlässig klappt, müssen die Bedingungen stimmen – auch mitten im Winter.

Grundsätzlich brauchen Microgreens drei Dinge, um gut zu wachsen: ausreichend Licht, angenehme Temperaturen (idealerweise um die 20 Grad) und eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Das klingt erstmal überschaubar, aber gerade im Winter kann es da drinnen schnell zu trocken werden – oder im Sommer zu heiß, wenn die Schalen am Fenster stehen. Wer ganzjährig anbauen will, muss deshalb lernen, diese Bedingungen aktiv zu steuern – sei es mit Lampen, Heizmatten oder einfach einem klugen Standort in der Wohnung.

Der Unterschied zwischen Indoor- und Outdoor-Anbau ist dabei entscheidend. Draußen bist du immer vom Wetter abhängig: Zu viel Sonne, zu wenig Regen, Temperaturschwankungen – das alles macht den Anbau schwierig und unberechenbar. Indoor hast du die volle Kontrolle. Klar, du brauchst ein bisschen Technik und musst dich um Licht und Luft kümmern, aber dafür kannst du unabhängig von der Jahreszeit fast konstant gute Ergebnisse erzielen. Outdoor ist eher was für die warmen Monate, wenn du einen geschützten Balkon oder Garten hast. Für echten Ganzjahresanbau ist drinnen aber einfach die bessere Wahl – und mit ein bisschen Übung auch keine Hexerei.

3. Jahreszeiten im Überblick: Was ändert sich wirklich?

Wer Microgreens rund ums Jahr anbauen will, muss wissen, dass sich die Bedingungen mit den Jahreszeiten deutlich verändern – auch drinnen. Selbst wenn du im Wohnzimmer anbaust, bleibt dein Zuhause nicht das ganze Jahr über gleich. Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit schwanken, und genau das wirkt sich auf das Wachstum deiner Microgreens aus. Deshalb ist es wichtig, die Jahreszeiten im Blick zu haben und die Anbaustrategie entsprechend anzupassen.

Im Winter ist vor allem der Lichtmangel ein echtes Thema. Die Tage sind kurz, die Sonne kommt kaum durch, und ohne zusätzliche Beleuchtung geht oft gar nichts. Dazu kommt die trockene Heizungsluft, die das Substrat schnell austrocknen lässt – und das mögen die zarten Pflänzchen überhaupt nicht. Wer hier nicht regelmäßig kontrolliert und gezielt gegensteuert, hat schnell Probleme mit schlechtem Wachstum oder sogar Ausfällen.

Im Frühling ändert sich alles recht schnell. Die Temperaturen steigen, es kommt mehr Licht rein – aber oft schwankt das Wetter stark. Mal ist es warm, mal wieder kühl, und gerade bei Fensternähe kann das zu Stress für die Pflanzen führen. In dieser Zeit lohnt es sich, etwas flexibler zu sein: Mal die Schale ein Stück weiter vom Fenster wegstellen, mal etwas früher ernten, bevor es zu warm wird.

Im Sommer hast du zwar genug Licht, aber die Hitze wird zur Herausforderung. Microgreens keimen und wachsen dann oft sehr schnell, aber sie trocknen auch deutlich schneller aus. Hier helfen gute Belüftung und regelmäßiges Gießen – manchmal auch zweimal am Tag, je nach Standort. Wichtig ist auch, dass du auf Schimmelbildung achtest, denn die Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit kann kritisch werden.

Im Herbst wird es wieder kühler und das Licht nimmt ab – ein bisschen wie der langsame Übergang zurück zum Winter. Jetzt musst du wieder anfangen, über zusätzliche Beleuchtung nachzudenken und die Wassergaben anzupassen. Oft geht das Wachstum etwas langsamer, aber mit etwas Unterstützung bleibt es stabil.

Fazit: Jede Jahreszeit bringt ihre Eigenheiten mit, und genau deshalb funktioniert der „eine Weg“ für den Anbau eben nicht das ganze Jahr über. Wer langfristig erfolgreich Microgreens ziehen will, passt seine Methode immer wieder an – nicht kompliziert, aber gezielt. Das sorgt nicht nur für bessere Erträge, sondern auch dafür, dass das Ganze Spaß macht, statt zu frustrieren.

4. Technik & Ausstattung für den Ganzjahresanbau

Damit der Anbau deiner Microgreens das ganze Jahr über zuverlässig funktioniert, braucht es ein bisschen Technik – aber keine Sorge: Du musst dir dafür kein Hightech-Gewächshaus ins Wohnzimmer stellen. Es geht eher darum, gezielt ein paar Stellschrauben anzupassen, je nachdem, wie draußen das Wetter ist. Denn was im Sommer von selbst läuft, braucht im Winter eben etwas Unterstützung.

Licht ist dabei im Winter das A und O. Ohne zusätzliche Beleuchtung geht kaum etwas – die Tage sind zu kurz, und selbst an sonnigen Tagen reicht das Fensterlicht oft nicht aus. Eine einfache Pflanzenlampe mit Zeitschaltuhr schafft hier Abhilfe. Stell sie so ein, dass deine Microgreens täglich etwa 12 bis 14 Stunden Licht bekommen. Das sorgt für gleichmäßiges Wachstum und hilft, vergeilte, blasse Triebe zu vermeiden.

Temperaturmanagement wird besonders in den Übergangszeiten wichtig – also im Frühling und Herbst, aber auch bei kalten Räumen im Winter. Heizmatten unter der Anzuchtschale können helfen, den Boden auf Temperatur zu halten, vor allem beim Keimen. Achte aber darauf, dass es nicht zu warm wird – ein kleines digitales Thermometer zeigt dir, was wirklich los ist. Genauso wichtig ist Luftzirkulation: Ein kleiner Ventilator sorgt dafür, dass sich keine Staunässe bildet und die Pflanzen kräftiger wachsen.

Die Bewässerung ändert sich je nach Jahreszeit. Im Sommer verdunstet das Wasser schneller, da musst du öfter gießen – manchmal sogar morgens und abends. Im Winter dagegen reicht oft einmal täglich oder sogar weniger. Am besten tastest du dich vorsichtig ran: Fingerprobe im Substrat hilft mehr als ein starrer Zeitplan.

Luftfeuchtigkeit ist ein Punkt, den viele unterschätzen. Im Winter trocknet die Heizung die Luft aus, und das mögen Microgreens gar nicht. Ein Hygrometer zeigt dir die aktuelle Luftfeuchtigkeit – liegt sie unter 40 Prozent, kann ein kleiner Luftbefeuchter helfen. Im Sommer hingegen staut sich die Feuchtigkeit oft zu stark, vor allem wenn du eng anbaust. Dann hilft ein Luftentfeuchter oder einfach etwas mehr Belüftung.

Und wenn du das Ganze etwas strukturierter aufbauen willst, lohnt sich ein Indoor-Growrack. Viele nehmen dafür ein einfaches Regal von IKEA und bauen es mit Lampen, Zeitschaltuhr und vielleicht sogar kleinen Rollen aus – so hast du auf kleinem Raum viel Anbaufläche und kannst alles gut steuern. Wichtig ist nur: Halte es praktisch. Es muss nicht perfekt aussehen, aber es sollte für dich im Alltag funktionieren.

Mit der richtigen Ausstattung bist du auf alle Jahreszeiten vorbereitet – und kannst das ganze Jahr über ernten, ohne dich ständig an Wetter oder Tageslicht anpassen zu müssen.

5. Sortenauswahl je nach Jahreszeit

Nicht jede Sorte Microgreens fühlt sich zu jeder Jahreszeit gleich wohl – genau wie wir Menschen. Manche mögen’s lieber kühl, andere gedeihen erst richtig, wenn es warm wird. Wenn du das beachtest, kannst du mit der richtigen Sortenauswahl viel Stress vermeiden – und gleichzeitig für mehr Abwechslung auf dem Teller sorgen.

Im Winter kommen die Klassiker zum Einsatz, die mit wenig Licht und kühleren Temperaturen gut klarkommen. Radieschen, Brokkoli und Grünkohl sind hier echte Dauerläufer. Sie keimen schnell, wachsen zuverlässig und brauchen nicht viel Wärme. Ideal, wenn du gerade erst mit dem Indoor-Anbau startest oder dein Setup noch nicht komplett ausgereizt ist.

Im Frühling wird’s spannender – die Tage werden länger, aber die Temperaturen schwanken noch. Jetzt ist eine gute Zeit für Erbsen, Senf und Kresse. Die kommen gut mit dem Auf und Ab zurecht und bringen frischen Schwung nach den eher herben Wintersorten.

Der Sommer ist wie gemacht für wärmeliebende Sorten. Amaranth, Basilikum und Sonnenblumen lieben es warm und hell. Aber Achtung: Gerade bei der Hitze musst du häufiger gießen, damit sie nicht austrocknen. Dafür wirst du mit kräftigem, aromatischem Grün belohnt.

Im Herbst geht’s dann langsam wieder in Richtung kühlere Tage. Rucola, Mangold und Rote Bete sind jetzt ideale Kandidaten. Sie mögen es nicht mehr ganz so heiß und sind oft etwas robuster, was die Luftfeuchtigkeit betrifft – praktisch, wenn es draußen öfter regnet und drinnen weniger gelüftet wird.

Warum das Ganze wichtig ist? Ganz einfach: Manche Sorten reagieren empfindlich auf Hitze oder Kälte. Wenn es zu warm wird, schießen sie zu schnell hoch oder welken. Wenn es zu kalt ist, keimen sie schlecht oder wachsen nur langsam. Wer seine Sorten je nach Jahreszeit auswählt, spart sich also Frust und hat am Ende die besseren Ergebnisse.

Mein Tipp: Mach dir eine kleine Sortenrotation über das Jahr hinweg. So bekommst du Abwechslung auf dem Teller, nutzt die jeweiligen Bedingungen optimal aus – und lernst nebenbei, wie unterschiedlich sich Microgreens je nach Sorte verhalten.

6. Anbaukalender: Monat-für-Monat-Strategie

Ein fester Plan hilft – vor allem, wenn du das ganze Jahr über Microgreens anbauen willst. Mit einer groben Orientierung pro Monat weißt du, welche Sorten gut funktionieren, worauf du achten solltest und wann es etwas mehr Vorbereitung braucht. Natürlich ist das kein starres System – aber als Richtlinie macht es vieles einfacher.

Hier eine einfache Übersicht, die dir bei der Planung hilft:


Januar – Februar

  • Ideale Sorten: Radieschen, Brokkoli, Grünkohl
  • Lichtbedarf: Hoch – zusätzliche Pflanzenlampen fast immer nötig
  • Temperatur: 18–22 °C, ideal mit Heizmatte
  • Besonderheiten: Keimung oft langsamer, Luft trocken → auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten

März – April

  • Ideale Sorten: Kresse, Erbsen, Senf
  • Lichtbedarf: Mittel – Tageslicht reicht oft, Lampen als Unterstützung
  • Temperatur: 16–22 °C
  • Besonderheiten: Temperaturschwankungen möglich – stabile Bedingungen fördern gleichmäßiges Wachstum

Mai – Juni

  • Ideale Sorten: Sonnenblume, Amaranth, Basilikum
  • Lichtbedarf: Hoch, aber oft durch Tageslicht gedeckt
  • Temperatur: 20–26 °C
  • Besonderheiten: Gießintervalle verkürzen, da Substrat schneller austrocknet

Juli – August

  • Ideale Sorten: Basilikum, Kohlrabi, Rucola
  • Lichtbedarf: Hoch
  • Temperatur: 22–28 °C
  • Besonderheiten: Vorsicht bei Hitzespitzen – ggf. Standort wechseln oder kühlen

September – Oktober

  • Ideale Sorten: Mangold, Rote Bete, Rucola
  • Lichtbedarf: Mittel, ggf. Lampen abends dazuschalten
  • Temperatur: 18–24 °C
  • Besonderheiten: Licht nimmt wieder ab – Keimdauer verlängert sich leicht

November – Dezember

  • Ideale Sorten: Grünkohl, Brokkoli, Radieschen
  • Lichtbedarf: Hoch – ohne Zusatzlicht geht meist nichts
  • Temperatur: 18–22 °C mit Unterstützung
  • Besonderheiten: Heizmatten und Luftbefeuchter helfen, stabile Bedingungen zu halten

Natürlich hängt vieles auch von deinem Standort ab – besonders, wie viel Tageslicht wirklich durchkommt. Aber mit diesem Kalender als Grundlage kannst du Monat für Monat einschätzen, was gerade gut läuft und wo du vielleicht etwas nachhelfen solltest. So bleibst du das ganze Jahr über flexibel – und deine Microgreens auch.

7. Fehler vermeiden: Typische Probleme im Jahresverlauf

Auch beim ganzjährigen Anbau läuft nicht immer alles rund – das ist ganz normal. Wichtig ist, typische Stolperfallen rechtzeitig zu erkennen und mit einfachen Mitteln gegenzusteuern. Viele Probleme wiederholen sich je nach Jahreszeit. Wenn du weißt, worauf du achten musst, kannst du sie meist leicht vermeiden.

Im Winter wird es schnell zu feucht – besonders, wenn wenig Luft zirkuliert. Stehende Luft in Kombination mit kühlen Temperaturen führt oft zu Schimmel. Wenn du einen Deckel oder eine Haube benutzt, nimm sie nach dem Keimen frühzeitig ab. Ein kleiner Ventilator kann Wunder wirken, genauso wie regelmäßiges Lüften und ein Hygrometer zur Kontrolle.

Im Sommer ist dagegen zu viel Sonne das Problem. Wenn die Microgreens direkt hinter der Fensterscheibe stehen, kann es mittags richtig heiß werden – das verbrennt zarte Blätter schnell. Hier hilft es, sie leicht zu beschatten oder den Standort für ein paar Stunden am Tag zu wechseln. Auch die Wasserversorgung ist wichtig: lieber öfter in kleineren Mengen gießen, damit nichts austrocknet oder „kocht“.

Im Frühling und Herbst gibt es oft Temperaturschwankungen – morgens noch kühl, nachmittags warm. Dabei kann sich Kondenswasser bilden, das sich auf den Pflanzen absetzt und die Schimmelgefahr erhöht. Achte auf gute Belüftung und vermeide es, die Schalen zu dicht an kalte Fenster zu stellen. Wenn du morgens lüftest, bring frische Luft rein, ohne die Pflanzen direkt der Kälte auszusetzen.

Das Wichtigste: Schau regelmäßig hin. Wenn sich der Geruch verändert, Blätter welken oder die Erde seltsam aussieht – lieber einmal zu früh reagieren als zu spät. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit lassen sich saisonale Probleme meist ganz einfach in den Griff bekommen.

8. Nachhaltigkeit im Jahresverlauf

Auch beim Anbau von Microgreens lohnt es sich, auf Nachhaltigkeit zu achten – und das geht einfacher, als viele denken. Mit ein paar kleinen Kniffen kannst du übers Jahr verteilt Energie, Wasser und sogar Geld sparen. Hier ein paar Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben.

Im Winter läuft oft zusätzliches Licht – und das geht ins Geld. Statt das Licht den ganzen Tag durchlaufen zu lassen, empfehle ich Zeitschaltuhren. So bekommen die Pflanzen genau das Licht, das sie brauchen, ohne dass du ständig daran denken musst. Wichtig ist auch die richtige Lampe: Effiziente LED-Growlights verbrauchen wenig Strom und liefern trotzdem genug Licht. Wer’s ganz pragmatisch mag, kann sich mit alten Styroporplatten behelfen, um Schalen von unten zu isolieren – das hält die Wärme besser und spart Heizkosten.

Im Sommer wird es wärmer und das Wasser knapp. Statt immer Leitungswasser zu nehmen, kannst du Regenwasser sammeln. Ein einfacher Eimer auf dem Balkon reicht oft schon. Achte nur darauf, dass kein Schmutz hineinfällt – ein altes Küchensieb als Abdeckung wirkt da Wunder. Regenwasser ist nicht nur kostenlos, sondern auch weicher und oft besser für die Pflanzen.

Frühling und Herbst sind ideal für kleine Upcycling-Projekte. Alte Konservendosen, Joghurtbecher oder Obstschalen lassen sich super als Anzuchtgefäße verwenden. Ein paar Löcher unten rein, fertig. So vermeidest du Müll und hast immer genug Schalen zur Hand – gerade dann, wenn du saisonal öfter mal die Sorten wechselst.

Wer seinen Anbau mit Blick auf Nachhaltigkeit organisiert, spart nicht nur Ressourcen, sondern macht sich auch unabhängiger. Und ganz ehrlich: Es fühlt sich gut an, wenn man merkt, wie viel mit einfachen Mitteln möglich ist.

9. Fortgeschritten: Automatisierter Ganzjahresanbau

Wenn du schon eine Weile Microgreens anbaust und Spaß daran hast, lohnt sich vielleicht der nächste Schritt: eine kleine Automatisierung. Keine Sorge – das muss nicht teuer oder kompliziert sein. Mit ein paar günstigen Hilfsmitteln kannst du dir den Alltag deutlich erleichtern und den Anbau übers ganze Jahr besser im Griff behalten.

Fangen wir mit der Lichtsteuerung an. Statt das Licht manuell ein- und auszuschalten, kannst du einfache Zeitschaltuhren nutzen. Noch besser funktioniert eine smarte Steckdose, die du per App steuerst. So kannst du spontan reagieren, wenn sich dein Tagesrhythmus oder das Wetter ändert.

Auch Feuchtigkeit und Temperatur lassen sich mit wenig Aufwand überwachen. Es gibt kleine Sensoren, die dir über eine App genau sagen, wie warm oder feucht es im Anzuchtbereich ist. Das ist besonders im Winter oder in sehr warmen Sommerphasen hilfreich – denn da können schon ein paar Grad zu viel oder zu wenig den Unterschied machen.

Wenn du richtig tief einsteigen willst, kannst du sogar automatisch bewässern – zum Beispiel mit kleinen Pumpen, die du über Feuchtigkeitssensoren steuerst. Für viele reicht aber schon die Info, wann es wieder Zeit zum Gießen ist. Und dafür tut es auch ein günstiges Messgerät mit App-Anbindung.

Die Frage, ob sich eine smarte Steuerung wirklich lohnt, hängt ein bisschen davon ab, wie regelmäßig du anbaust – und wie viel Zeit du investieren willst. Wer ganzjährig Microgreens zieht und möglichst wenig Aufwand haben möchte, profitiert auf jeden Fall. Für den gelegentlichen Anbau reicht oft auch die klassische Methode: reinschauen, fühlen, gießen.

Unterm Strich gilt: Automatisierung ist kein Muss, aber ein praktisches Werkzeug – besonders, wenn du mehrere Schalen gleichzeitig betreibst oder oft unterwegs bist. Und das Beste daran: Viele dieser Helfer kosten heute nur noch ein paar Euro und sind leicht einzurichten.

10. Fazit & Inspiration

Zum Abschluss noch einmal das Wichtigste in Kürze: Microgreens lassen sich mit überschaubarem Aufwand das ganze Jahr über anbauen, wenn du die richtigen Sorten zur passenden Jahreszeit wählst und auf Licht, Temperatur sowie Feuchtigkeit achtest. Ein Anbaukalender hilft dir dabei, den Überblick zu behalten und typische Fehler, wie Schimmel oder Sonnenbrand, frühzeitig zu erkennen. Nachhaltige Maßnahmen schonen dabei nicht nur die Umwelt, sondern machen deinen Anbau auch effizienter. Wer möchte, kann mit einfachen Automatisierungen den Prozess noch komfortabler gestalten.

Warum lohnt sich das Ganze? Ganz einfach: Frische Microgreens sind nicht nur ein echtes Geschmackserlebnis, sie stecken auch voller Vitamine und Nährstoffe. Außerdem hast du jederzeit die volle Kontrolle darüber, was auf deinem Teller landet – frei von Pestiziden und Zusatzstoffen. Und mal ehrlich, das gute Gefühl, etwas Grünes aus eigener Hand wachsen zu sehen, ist einfach unbezahlbar.

Wenn du jetzt neugierig geworden bist, wie du das perfekte Saatgut für deine Microgreens findest, dann schau unbedingt in unseren ersten Artikel „So findest du das perfekte Saatgut für deine Microgreens“ vorbei. Dort erfährst du alles Wichtige, um mit der richtigen Basis zu starten.

Also, trau dich! Fang klein an, probiere aus, und mit ein bisschen Übung wirst du sehen, wie viel Freude und Erfolg der Anbau von Microgreens bringen kann. Der Aufwand zahlt sich wirklich aus – versprochen.

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